FAQ - Fragen & Antworten
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Was sind Alternative Investments?
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Alternative Investments sind unterschiedliche Veranlagungsinstrumente, die - wie ihr Name schon sagt - alternativ zu den herkömmlichen, traditionellen Möglichkeiten der Kapitalveranlagung, wie Anleihen, Aktien oder Wertpapierfonds eingesetzt werden können.
Alternative Investments unterscheiden sich von diesen klassischen Anlageformen mannigfaltig und weisen oft ganz spezifische Charakteristika auf.
So können Alternative Investments oft Kapitalmarktinstrumente und Strategien nutzen, die traditionellen Anlageprodukten nicht zur Verfügung stehen und sie unterliegen kaum einschränkenden Regulierungen.
Unter diesen Vorrausetzungen können überlegene Ertrags/Risiko - Korrelationen erreicht und überdurchschnittliche Erträge erzielt werden.
Andererseits erfordern Alternative Investments meist höhere Mindestinvestments, das eingesetzte Kapital ist eingeschränkt verfügbar, sie sind mit höheren Risiken verbunden und dem Anleger stehen vergleichsweise wenige Informationen zur Verfügung.
Kennzeichnend ist auch der sogenannte Absolute-Return-Gedanke - das Bestreben der Alternativ Investment-Manager unabhängig von den verschiedensten Marktbewegungen in jeder Situation eine positive Mindestrendite und möglichst stetige Ergebnisse zu erzielen.
So sind Alternative Investments für Privatanleger eher zur Beimischung klassischer Portfolios geeignet, da mit diesen innovativen Produkten vielfach eine Abkoppelung von generellen Kapitalmarktentwicklungen erreicht und erst dadurch eine sinnvolle Risikodiversifizierung möglich wird.
Der Investor kann also durch Aufnahme von Alternativen Investments, deren Wertentwicklung weitestgehend unabhängig von traditionellen Anlagen verläuft, wertmäßige Schwankungen seines Portfolios minimieren und über die Begrenzung des Verlustrisikos sein Kapital schützen.
Alternative Investments zählen weltweit zu den am schnellsten wachsenden Anlageklassen und rücken auch in Europa - in Anbetracht der immer volatiler werdenden Märkte und dem damit verbunden Bedürfnis nach Ertragsabsicherung - verstärkt in das Interesse der Anleger.
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Kategorien Alternativer Investments
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Hedge - Fonds, Managed Futures, Private Equity - Produkte, sind die weltweit verbreitesten Formen von Alternativen Investments, aber auch verschiedene Rohstoff- und Immobilienveranlagungen zählen zu dieser oft "Königsklasse" genannten Gruppe der Kapitalveranlagungen.
Eine umfassende Festlegung der Kategorien Alternativer Investments ist teilweise kaum möglich, denn nicht immer lassen sich eindeutige Grenzen zu traditionellen Anlagen ziehen.
Zusätzlich kommen beinahe täglich neue Produkte auf den Markt und innovative mit Garantieelementen kombinierte oder als Dachfonds konstruierte Lösungen werden verstärkt angeboten.
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EU-Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA
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Im neuen Europäischen Finanzaufsichtssystem seit 1. Jänner 2011 ersetzt ESMA als für die Wertpapieraufsicht zuständige europäische Aufsichtsbehörde das Committee of European Securities Regulators (CESR).
Aus dem früheren Committee of European Banking Supervisors CEBS ging die neue Bankenaufsichtsbehörde „European Banking Authority" (EBA) und aus dem Committee of European Insurance and Occupational Pensions Supervisors CEIORS die „European Insurance and Occupational Pensions Authority" (EIOPA)" für Versicherungsunternehmen und betriebliche Altersvorsorge hervor.
Die drei neuen Behörden werden ihre bisherigen Aufgaben weiterführen. Zur Sicherung der Stabilität des Finanzsystems in der EU wurden ihr Aufgabenspektrum, ihre Kompetenzen und die eingeräumten Kontrollrechte jedoch erheblich erweitert.
Als zentrales Gremium der ESMA entscheidet das Aufsichtsorgan, in dem alle Leiter der nationalen Bankaufsichtsbehörden stimmberechtigt sind, über Standards, Leitlinien und Empfehlungen.
Zur Förderung von Transparenz und Fairness auf dem Finanzmarkt soll ESMA verbindliche Standards zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Regelwerks entwickeln und die Anwendung des gesamten EU-Rechts seitens der nationalen Aufsichtsbehörden sicherstellen. Sie hat die Befugnis, bei Meinungsverschiedenheiten zwischen nationalen Aufsichtsbehörden verbindliche Entscheidungen treffen und Finanzinstituten direkte Anweisungen zu erteilen. Weiters wird ESMA Ratingagenturen EU-weit zulassen und beaufsichtigen.
Im laufenden Jahr legt ESMA einen Schwerpunkt auf die Umsetzung der im November 2010 vom Europäischen Parlament beschlossenen Alternative Investment Fondsmanager (AIFM) Richtlinie.
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Was ist Mikrofinanz?
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Mikrofinanz ist ein Überbegriff für finanzielle Basisdienstleistungen wie Kredite, Sparbücher oder Versicherungen für arme und einkommensschwache Menschen. Meist bezieht sich der Begriff Mikrofinanz auf die Vergabe von Kleinstkrediten (=Mikrokrediten) an Kleinstunternehmer/innen.
Die Vereinten Nationen sehen Mikrofinanz als ein wichtiges Instrument zur Armutsbekämpfung und erklärten 2005 zum „Internationalen Jahr der Mikrokredite“.
Die Idee von Mikrofinanz ist jedoch nicht neu sondern geht auf das Selbsthilfe- und Solidaritätsprinzip von Sparkassen, Raiffeisen- und Genossenschaftsbanken zurück, das bereits vor 150 Jahren entwickelt wurde.
In den 70er Jahren vergab der Wirtschaftsprofessor Muhammad Yunus bereits erste Mikrokredite in seiner Heimat Bangladesch und gründete 1983 die Grameen Bank, die heute in über 70.000 Dörfern Bangladeschs aktiv ist. Die Grameen Bank beschäftigt 25.000 Mitarbeiter und hat 7,4 Mio. Kreditnehmer, davon 97 % Frauen. 2006 wurde Muhammad Yunus der Friedensnobelpreis verliehen. Sein Konzept wird heute in 60 Entwicklungsländern angewandt.
„Alles was notwendig ist, um die armen Menschen aus ihrer Armut zu bringen, ist ein funktionierendes Umfeld zu schaffen. Wenn die Armen ihre Energie und Kreativität freisetzen können, dann wird die Armut schnell verschwinden.“ (Professor Muhammad Yunus, Grameen Bank, Nobelpreis- Festvortrag, Oslo, 10. Dezember 2006)
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Was sind Hedgefonds?
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Die wohl populärsten Vertreter der Alternativen Investments sind sicherlich Hegde Fonds.
Wurden die ersten Hegde Fonds in den Vereinigten Staaten in den 50ziger Jahren aufgelegt so existieren heute bereits mehr als 8000 verschiedener solcher Fonds mit einem geschätzten Volumen von fast 1.000 Milliarden US Dollar und bis 2010 wird eine Verdoppelung ihrer Zahl erwartet.
Hedge Fonds gibt es in unzähligen Varianten und Ausprägungen, zumeist werden traditionelle Investments in Kombination mit Leerverkäufen, Leverage und Arbitrage Geschäften eingesetzt.
LEERVERKÄUFE
Bei Leerverkäufen verkauft der Verkäufer Wertpapiere, die er noch nicht besitzt, wobei er darauf abzielt, sie später günstiger kaufen und so Gewinn machen zu können. Leerverkäufe können zur Absicherung oder zu Spekulationszwecken verwendet werden.
ARBITRAGE-Geschäfte
Bei Arbitrage-Geschäften wird versucht, temporäre Preisunterschiede zwischen ähnlichen Wertpapieren zu nutzen, indem man die billigeren Wertpapiere kauft und die teureren Wertpapiere leerverkauft.
LEVERAGE
Bei Leverage wird Fremdkapital, entweder zur Vergrößerung des tatsächlichen Portfolios oder zum kreditfinanzierten Kauf von Finanztiteln eingesetzt. Leverage verstärkt positive wie negative Renditen, führt zu höherer Volatilität, aber auch zu einem größeren Gewinnpotential.
Hedge Fonds können daher auch als Oberbegriff für viele unterschiedliche Handelsstrategien, die darauf ausgerichtet sind, unter Einbeziehung aller verfügbaren Investitionsformen, verschiedene Defizite, wie bspw. temporäre Preisunterschiede, auf sämtlichen Märkten zu nutzen, angesehen werden.
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Einsatz von Hedgefonds in einem Portfolio
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Obwohl Performanceangaben ausschließlich auf in der Vergangenheit erzielten Ergebnissen basieren und keinerlei Rückschlüsse auf zukünftige Ergebnisse zulassen, kann festgestellt werden, dass Hedge Fonds bisher zumeist absolute Renditen erzielt haben, die mit jenen von Aktien vergleichbar waren, dabei jedoch eine geringere Volatilität ( Schwankungsbreite der Erträge ) aufgewiesen haben als viele andere Anlageformen
Da sich darüber hinaus die Ergebnisse eines Hedge Fonds beispielsweise aus Preisanomalien bei Vermögenswerten und nicht aus deren wirtschaftlichen Erträgen ergeben, können Hedge Fonds oft eine geringere Korrelation mit dem allgemeinen Aktienmarkt aufweisen als herkömmliche Aktienportfolios.
So ist es durch den Einsatz von Hedgefonds in einem langfristig orientierten Portfolio möglich, dieses gegen negative Marktentwicklungen abzusichern oder die angestrebte Rendite bei einem niedrigerem Gesamtrisiko beziehungsweise eine höhere Rendite bei einem gleichbleibendem Gesamtrisiko zu erreichen.
Bei der Beimischung von Hedge Fonds sollte also unter anderem danach getrachtet werden, die angestrebte Rendite abzusichern oder zu erhöhen ohne aber gleichzeitig das Risiko unverhältnismäßig zu steigern.
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Hedgefondsstrategien
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Global Macro (make money on trends)
Mittels eines Top-down-Ansatzes werden globale makroökonomische Trends bei Zinsen, Währungen, Aktien oder Rohstoffen ausgenutzt, wobei die Anlagekategorie als Ganzes betrachtet wird. Investieren wird global und breit diversifiziert.
Long/Short Equity (make money on alpha)
Aktienstrategien mit Long- und Short-Positionen. Erträge werden fast ausschließlich aufgrund der Selektionsfähigkeit der Manager generiert. Das Markt-Exposure hängt weitgehend von der Anlage-strategie ab, d.h. ob der Fund net long, net short oder markneutral ist.
Arbitrage (make money on spreads)
Kennzeichnend für diese Kategorie ist die Eliminierung des systematischen Risikos (Marktrisiko), indem Preisunterschiede zwischen gleichen und ähnlichen Anlagen ausgenutzt werden.
Um von vorhandenen Arbitrage-Gelegenheiten zu profitieren, sind teilweise komplexe Bewertungsansätze und Transaktionen notwendig.
Event Driven (make money on events)
Informationen über erwartete oder angekündigte Geschäftereignisse wie Übernahmen, Restrukturierungen oder Spin-offs werden in gewinnbringende Handelsstrategien umgesetzt.
CTA/Managed Futures (make money on trading)
Mittels quantitativen Analysen wird versucht frühzeitig Trends in verschiedenen Märkten zu erkennen und diese mittels technisch hochstehenden Handels- und Risikomanagementsystemen umzusetzen.
Die CTAs operieren mit Futures an den Waren-, Währungs- und Finanzmärkten.
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Managed Futures
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Managed Futures
Über Managed Futures und professionelles Futures Trading investieren professionelle Commodity Trading Adviser (CTA's) in börsennotierte Futures und Optionen auf Rohstoffe und Finanzmärkte.
Durch den Einsatz von aktiven und meist systematische Tradingstrategien kann dabei sowohl von fallenden als auch von steigenden Kurstrends profitiert werden. Auch Managed Futures eignen sich - bei entsprechender Beimischung zu einem klassischem Investmentportfolio - sehr gut zur Risikodiversifikation.
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Private Equity
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Unter Private Equity versteht man ein Investment in ein Portfolio von noch nicht börsenotierten Unternehmen, denen man mit einem Investitionshorizont von in der Regel 5 bis 10 Jahren besonderes Wachstumspotential zutraut.
Private Equity Investitionen sind illiquid, das Risiko der noch nicht notierten Assets, die wesentlicher Bestandteil eines Private Equity Portfolio sind, ist wesentlich intransparenter als jenes der anderen Alternative Investment Kategorien, i.e. Hedge Fonds und Managed Futures.
Neben institutionellen Anlegern investieren vermehrt auch private Anleger über Private Equity, in Expansionen, Buyouts und Maßnahmen zur Neustrukturierung von erfolgsversprechenden Unternehmen.
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Geschlossene Fonds
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Bei „geschlossenen Fonds“ handelt es sich um mitunternehmerschaftliche Beteiligungen, die in der Rechtsform einer GmbH & Co. KG konstruiert sind und mit Kapital (Eigen- wie auch Fremdkapital) ausgestattet werden, um größere Projekte - den Erwerb von „Assets“ - zu finanzieren. Geschlossene Fonds werden typischer Weise für den Erwerb bzw. die Finanzierung von Immobilien, Schiffe, Infrastrukturvorhaben, oder auch Unternehmens-anteile eingesetzt.
Der Investor (Anleger) beteiligt sich beim geschlossenen Fonds als Kommanditist und stellt somit das Eigenka-pital zur Verfügung. Mehrere Investoren kaufen Anteile an einem Fonds zur Entwicklung oder zum Erwerb einer oder mehrerer definierter Sachwerte bis die für den Sachwert benötigte festgelegte Summe erreicht ist und der Fonds „geschlossen“ wird.
Die Rechtskonstruktion des Fonds ist entweder eine Kommanditgesellschaft, (wobei die im Handelsregister vermerkten Kommanditisten die Anteilseigner sind und der im Grundbuch eingetragene Komplementär keine Anteile hält) oder eine Gesellschaft des bürgerlichen Rechts, für die ein Treuhänder im Grundbuch eingetragen ist.
Primärer Zweck für den Kauf „geschlossener Fonds“ ist die Gewinnerzielung z. B. über Mieteinnahmen und Wertsteigerung) aber auch die Nutzung von Steuervorteilen. Der Anleger wird steuerlich und wirtschaftlich wie ein direkter Eigentümer des Sachwertes behandelt.
Im Gegensatz zu Wertpapierveranlagungen sind Sachwert-Investitionen wertbeständige Vermögensteile, die sich in erster Linie dadurch auszeichnen, dass sie ihren gegenwärtigen Wert über lange Dauer halten oder zu einem späteren Zeitpunkt einen höheren Preis erzielen. Eine Kapitalanlage in Sachwerten bietet in der Regel langfristig einen guten Schutz vor Inflation und größere Sicherheit gegen Kursverluste einer Währung.
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Unterschied zwischen Offenen & Geschlossenen Fonds
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Unterschied zwischen offenen & geschlossenen Fonds